Es ist kein Geheimnis, dass Rechenzentren viel Strom verbrauchen und damit großen Einfluss auf die Umwelt nehmen. Rechenzentren sollen bis 2027 klimaneutral werden – also möglichst energie- und ressourceneffizient arbeiten.
Um das zu erreichen, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) einen Gesetzentwurf vorgelegt. Im sogenannten Energieeffizienzgesetz soll geregelt werden, wie Rechenzentren nachhaltiger werden.

Ein Aspekt in dem Entwurf ist die verpflichtende Nutzung der Abwärme in Serverräumen. Diese werden ständig gekühlt, um einer Überhitzung entgegenzuwirken. Dabei wird Abwärme freigesetzt, die meistens ohne weitere Wertschöpfung abgeleitet wird. Nun sollen damit jedoch Gebäude beheizt werden. So sollen Betreiber:innen die Abwärme abgeben, damit diese für Wohn- und Bürogebäude als Heizmittel zur Verfügung gestellt werden kann.
Im nächsten Schritt zur Klimaneutralität von Rechenzentren, soll der Energiebedarf von Rechenzentren bis 2025 rein aus erneuerbaren Energien gedeckt werden.

Um den Energieaufwand zu reduzieren, sollen Rechenzentren nicht mehr unter 27 Grad Celsius heruntergekühlt werden. So soll die unvermeidbare Abwärme auf das Nötigste beschränkt werden.
Die Energieeffizienz kann durch bestimmte Faktoren messbar gemacht werden. Zum einen gibt es die Power Usage Effectiveness (PUE), welche die Effizienz der Gebäudetechnik (z.B. Kühlung und Beleuchtung) misst. Für Rechenzentren, die ab 2025 in Betrieb gehen, wird eine PUE von höchstens 1,3 angesetzt. Das bedeutet, dass die Gebäudetechnik maximal 30 Prozent des gesamten Energieverbrauchs ausmachen darf.
Zum anderen zeigt der Energy Reusage Factor (ERF) den Anteil der insgesamt genutzten Energie an, der außerhalb des Rechenzentrums wiederverwendet wird. Dazu gehört auch die bereits oben erwähnte Abwärme. Rechenzentren, die ihren Betrieb ab 2025 aufnehmen, benötigen einen ERF von mindestens 30 Prozent.

Diese Kennwerte sind wichtig, da die Branche trotz ständiger Effizienzerweiterungen der Technik immer mehr Strom verbraucht. Um einen Überblick zu bekommen, wie viele Rechenzentren es gibt und wie viel Energie sie tatsächlich verbrauchen, beinhaltet der Gesetzesentwurf auch eine Transparenzpflicht für Rechenzentren. Damit sind Betreiber:innen dazu angehalten, diverse Informationen bezüglich der Energieverwendung im Rechenzentrum mitzuteilen.

Bisher existiert das Gesetz für klimaneutrale Rechenzentren nur als Entwurf und wird mit diversen Beteiligten diskutiert. Eine Verabschiedung kann also noch viele Änderung mit sich bringen und einige Zeit in Anspruch nehmen.

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Foto: AdobeStock ©metamorworks